Wolf Biermanns Auftritt vor dem deutschen Bundestag am Freitag ist vielfach kontrovers diskutiert worden. Die einen finden, er sei unhöflich gewesen, die anderen sind der Ansicht, er habe genau das Richtige gesagt. Ich finde: Biermann macht sich lächerlich.
Liedermacher Biermann |
Wolf Biermann hat schon als Liedermacher in der DDR kein Blatt vor den Mund genommen (was ihm ja letztendlich auch die Ausbürgerung einbrachte), aber sein Verhalten während der Gedenkstunde zu 25 Jahren Mauerfall kam dennoch überraschend. Er setzte sich über den Hinweis von Bundestagspräsident Norbert Lammert hinweg, er sei zum Singen eingeladen worden und könne im Bundestag reden, wenn er gewählt sei, und kritisierte dann die Linksfraktion als "Reste" einer "Drachenbrut" die verurteilt sei, sich seine Kritik anzuhören.
Für seinen Auftritt hat Biermann Lob, aber vor allem auch Kritik erhalten. Vielen Kommentatoren missfiel es, dass er seinen Auftritt als Bühne für die Kritik an der Linken nutzte, obwohl Lammert ihn gebeten hatte, dies zu unterlassen. Zurecht, sein Auftritt war unpassend und unhöflich.
Viel entscheidender ist aber: Biermanns Kritik ist inhaltlich falsch.
Viel entscheidender ist aber: Biermanns Kritik ist inhaltlich falsch.
Natürlich ist Biermann als in der DDR politisch verfolgter quasi "vorbelastet". Aber Tatsache ist, dass die heutige Linkspartei nur noch wenig mit dem Regime der DDR zu tun hat. Und das sowohl personell (die Bundesvorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger waren zum Zeitpunkt des Mauerfalls elf Jahre alt bzw. arbeiteten als Betriebsrat, Gregor Gysi war zwar Mitglied der SED, trat aber politisch erst wirklich in Erscheinung, als die DDR schon zugrunde ging), als auch inhaltlich.
Biermanns Kritik scheint daher eher verzweifelt und wirkt - bei allem Respekt - eher wie die Anfeindung eines alten Mannes, der nicht weiß, an wen er sie richten soll. Schade, dass nach Bundespräsident Joachim Gauck schon wieder ein verdienter Oppositioneller der DDR die Linkspartei dafür in Frage stellt, was in der DDR an Unrecht geschehen ist.
Biermanns Kritik scheint daher eher verzweifelt und wirkt - bei allem Respekt - eher wie die Anfeindung eines alten Mannes, der nicht weiß, an wen er sie richten soll. Schade, dass nach Bundespräsident Joachim Gauck schon wieder ein verdienter Oppositioneller der DDR die Linkspartei dafür in Frage stellt, was in der DDR an Unrecht geschehen ist.
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob sich Die Linke genügend von ihrer politischen Vergangenheit distanziert hat. Sie ist aber wohl eindeutig mehr als nur der Rest einer Drachenbrut. Dafür hat sie zu wenig mit der ehemaligen SED gemeinsam.
Wolf Biermann hat das wohl noch nicht mitbekommen. Zumal er damit ja prinzipiell ja auch alle Wähler der Linken angeht.
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wolf_Biermann_Lauter_Lyrik.jpg?uselang=de
Wolf Biermann hat das wohl noch nicht mitbekommen. Zumal er damit ja prinzipiell ja auch alle Wähler der Linken angeht.
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wolf_Biermann_Lauter_Lyrik.jpg?uselang=de